Drei Berichte von Ju-Jutsu Anfängern, oder: „Wie aus einem Schnuppertraining bereits ein Jahr Ju-Jutsu geworden ist“

Gwenaëlle H.:

Sommer 2021, plötzlich spürte ich die Lust, mal Ju-Jutsu zu probieren. Also habe ich mich zu einem Schnuppertraining gemeldet. Und siehe da, ein Jahr später bin ich immer noch da und motivierter, denn je.
Wieso? Weil Ju-Jutsu uns viel bringt! Zu einem fühlt man sich sicherer im Alltag, es geht ja um einfache Techniken, um sich in unangenehmen Situationen befreien zu können und als Frau ist es definitiv nützlich. Zum anderen ist es ein vielfältiger Sport, der uns wirklich fit macht. Und zu guter Letzt, das Team ist so genial. Hier geht es nicht um Wettkampf, sondern um Spaß am Sport. Die Trainer und die alten Hasen sind für die Neulingen stets da, uns wird immer geholfen, egal worum es geht oder wie dumm wir uns anstellen.
Zugegeben, es ist am Anfang schwierig, seinen Gehirn umzustellen und zu „akzeptieren“, dass man schreien und hauen darf. Aber irgendwann wird es verinnerlicht, dass in der Halle andere Regeln als im normalen Leben gelten. Und ja wir kommen manchmal mit blauen Flecken zurück, aber was für einen Spaß macht es! Nach jedem Training bin ich fix und fertig aber so was von glücklich. 😃 Danke an das Team, dass ihr mir dieses Gefühl immer wieder aufs Neue schenkt.

 

Raphael R.:

„Ah, cool und seit wann machst du das, und wie bist du dazu gekommen?“
Das sind für mich die ersten zwei Fragen, denen ich begegne, wenn ich erzähle, dass ich Ju-Jutsuka bin.

„So circa ein Jahr aktuell; Also noch nicht recht lange.“
Auch wenn es sich mittlerweile als ein schon viel länger dagewesener Teil in meinem Alltag und Leben anfühlt, mache ich Ju-Jutsu, wie meine Trainings-Kolleg*innen hier, erst seit ca. einem Jahr.
Dass sich das alles schon so viel länger anfühlt, liegt bestimmt daran, dass ich von allen Ju-Jutsukas so entspannt und wohlwollend aufgenommen wurde. Es ist klar, dass einem die ganzen neuen Techniken und deren Bezeichnungen schwerfallen und man sich auch teilweise denkt „ach komm, das werde ich nie können“. Aber das ist normal und in Ordnung. Am Ende vom Tag hat jeder und jede einmal an diesem Punkt gestartet und entsprechend helfen uns alle erfahrenen Trainings-Kolleg*innen und die Trainer*innen weiterzukommen.

„Ich wollte einfach mal was Neues, Interessantes und anspruchsvolles ausprobieren“
So oder so ähnlich klingt dann die Kurzfassung. Dennoch stimmt es, dass ich nach ungefähr 12Jahren im Handball und einigen mal mehr mal weniger konsequent durchgezogenen Fitnessstudio-Jahren (ich denke jede und jeder kennt es), einfach mal was Neues wollte. Raus aus dem Handballtor, weg von dem ewigen Eisenstemmen im Fitnessstudio, hin zu etwas ganz Neuem. Auch in meiner Arbeit als Physiotherapeut merke ich, dass mir die Therapieinhalte, in denen ich mit meinen Patient*innen Koordination und Bewegungskontrolle trainiere, immer viel Freude bereiten.

Und das alles führte mich schlussendlich zum Ju-Jutsu. Für mich beinhaltet Ju-Jutsu neben Konzentration, Koordination, Schnelligkeit und Ausdauer den Willen an etwas lange bzw. eher sehr lange zu arbeiten und etwas langfristig durchzuziehen.

 

Christian S.:

Als ich vor circa einem Jahr zum ersten Mal die Sporthalle des PostSV betrat, traute ich meinen Augen nicht. Ich sah etwa zehn erwachsene Menschen in weißen Kitteln, wie sie lustige Gymnastikübungen zu lauter Pop-Musik durchführten. Ich wollte doch nur zu einem Ju-Jutsu-Probetraining und nicht zu einem Aerobic-Kurs.

Aber ich stellte mich dazu und machte mit. Nach dem Aufwärmtraining folgten grundlegende Techniken aus der Bewegungslehre und der Fallschule, was mir als Anfänger sehr gelegen kam, denn ich konnte ohne jegliche Vorerfahrung sofort mitmachen. Nach dem Training musste ich feststellen: Das Training hat wirklich Spaß gemacht. Und die Sportart ist vielfältiger als ich dachte.

Ich hatte mich im Vorfeld nur grundlegend mit den Trainingsinhalten beschäftigt, und habe direkt ein Probetraining ausgemacht. Der Kampfsport lässt sich am besten als Mischung aus Karate und Judo beschreiben. Aber auch andere Elemente, wie Ringen oder Boxen haben ihren Platz in der Sportart. Durch den besonderen Fokus auf die Selbstverteidigung wird man darauf vorbereitet in Extremsituationen richtig zu reagieren und dem Konflikt sicher aus dem Weg zu gehen, beziehungsweise diesen schnell und effektiv zu beenden. Das Training stärkt somit das Selbstbewusstsein und verbessert die körperliche Gesundheit. Rückblickend kann ich sagen: Ich bin froh den ersten Schritt gemacht zu haben und das ich spontan beim Probetraining erschienen bin. Denn ich habe nicht nur einen neuen spannenden Kampfsport entdeckt, sondern konnte auch neue Bekanntschaften schließen und ein tolles Team kennenlernen.