Am Samstag, 21. Mai waren 14 Prüferlizenz-„Verlängerer“ zu Gast bei uns in Nürnberg unter der erfahrenen Leitung von Michael Guttner, dem Prüfungsreferenten des JJVB.
In der Corona-Zwangspause haben sich einige Gürtelprüfungen leider aufgestaut und die Prüfer in den Vereinen haben wahrscheinlich langsam nun wieder alle Hand zu tun, neue Gürtelgrade zu bewerten. Deswegen ist es wichtig, dass das Wissen der Prüfer regelmäßig auf einem aktuellen Stand gehalten wird und Neuerungen im Prüfungsprogramm genauer beleuchtet werden.
Hierfür brachte Michael einige der Techniken zum Üben mit, die immer wieder bei den Bewertungen in den Prüfungen Schwierigkeiten bereiten. Nach dem Aufwärmen durften die Prüfer die mitgebrachten Techniken auch selbst einmal ausprobieren, um die Stolpersteine und Feinheiten selbst mit dem Partner zu spüren.
Ein gutes Beispiel war hier der Schaufelwurf, der grundsätzlich zu den Beingreifern zählt. Hier gibt es aber auch eine Abwandlung, die sehr ähnlich aussieht, jedoch als „Ausheber an den Beinen“ gezählt wird. Beides ist in der Prüfung zulässig, dennoch müssen tatsächlich die Unterschiede zwischen den beiden Techniken durch den Prüfling deutlich betont werden.
Weiter übten alle Teilnehmer unterschiedliche weitere Beingreifer- und Wurftechniken. Hier wurde besonders das richtige Gleichgewichtbrechen (das oft vernachlässigt wird) hervorgehoben, denn dies sollen die Prüfer auch passend erkennen können. Natürlich wurde auch auf Technikwünsche der Teilnehmer eingegangen und beispielsweise der Fersenrückwurf auf Wunsch detailliert vorgezeigt.
In der zweiten Hälfte des Lehrgangs waren dann dankenswerter Weise drei besonders mutige Jugendliche von uns mit von der Partie, der Konstantin, der Philip und der Finn, damit die Prüfer reale Beispiele bekommen konnten, die sie bewerten zu bewerten hatten. Die drei waren aus der Gruppe von der Kathrin und hatten erst kürzlich ihren orangenen Gürtel erfolgreich abgelegt. Natürlich war die Vorgabe an die Jungs, nicht alles perfekt vorzuführen, sonst hätten die Prüfer ja nichts zu kritisieren gehabt, jedoch gaben sie sich trotz der Aufregung schon sichtlich Mühe.
Die Jungs kamen dann ins Schwitzen, als sie realisierten, dass sie ihre Techniken vor den anwesenden 14 hochgraduierten DAN-Trägern und auch dem Prüfungsreferenten des Verbands zeigen mussten.
Michael versuchte den Jungs zuvor die Angst zu nehmen, indem der die Prüfer bat, keinen Einzelnen separat zu bewerten, sondern immer alle gemeinsam und zusammen. Jedoch Sekunden später kam dann auch schon wieder Michaels’ Perfektion hervor, indem er laut nachfragend die drei Namen der Jungs in seinen Prüferbogen schrieb und fragte: „Konstantin mit C oder K?“. Nun waren die Schweißperlen wieder auf den Stirnen der Jungs zu entdecken… 😊
Die Drei durften zuerst Teile der Bewegungsformen zeigen, wo dann gemeinsam zwischen den Prüfern diskutiert wurde was die richtigen Fußstellungen und Gewichtsverlagerungen waren, die gezeigt werden sollen und auch wieviel Punkte (von 1 bis 5) jeweils die Jungs bekommen von den Prüfern.
Im Bereich der Atemis kam es dann nicht nur auf die saubere Darstellung an, sondern auch der laute „Kiai“ war gewünscht und die passenden Bewegungsformen zu den Atemis wurden ebenso bewertet.
Als nächstes kamen die Hebeltechniken, wo Kombinationen und Dynamik gefragt war und die Griffsicherheit ebenso wie die passenden Hebelpunkte wichtig waren.
Als letztes wurden noch die Würfe abgefragt mit dem Augenmerk auf den richtigen Stand, dem passenden Gleichgewicht unterlaufen und auch auf die passende Kopfsteuerung wurde geachtet und bewertet wieder.
Glücklicherweise wurde keinem der Jungs der orangene Gürtel wieder abgenommen (was vielleicht zuvor die Angst der Jungs war), nein sie konnten gute Ergebnisse zeigen und wurden dann mit einem Gutschein zu einem Eisessen von der Kathrin und der Abteilung belohnt.
Zum Schluss wurde auch Michael noch mit einem Referentengeschenk überreicht von Andi und dem Applaus der Teilnehmer verabschiedet. Das Geschenk (ein Exit-Game) sollte eine kleine Herausforderung darstellen, wo auch er mal kniffligere Aufgaben zu lösen hat, als nur immer die „einfachen“ Techniken des Ju-Jutsu’s gekonnt zu vermitteln. 😉