Letzte Woche hatten wir wieder unseren „Selbstverteidigungsabend“.
Da dieses Mal „Szenarientraining“ auf dem Programm stand und gleich vier Unterschiedliche angeboten werden sollten, wurde der SV-Abend ausnahmsweise auf einen Freitagabend verlegt, damit die gesamte Sporthalle genutzt werden konnte.
Zum Schluss gab es für zwei der Szenarienleiter noch eine ganz besondere Überraschung, unserem Fritz und unserem Christoph wurde jeweils der 5. DAN verliehen!
Für das Szenarientraining hatten Christoph, Fritz, Matthias und Günter jeweils ein gänzlich anderes mitgebracht.
Bei Matthias durfte man sich in einer schummrigen Kneipe an der Bar wiederfinden, wo es zu einem Beziehungsstreit zwischen einem Pärchen kam, das zu bewältigen die Aufgabe war.
Auf der zweiten Hallenseite war das Licht gänzlich aus, denn Christoph leitete die Teilnehmer durch einen Orientierungsparcours um die restlichen Sinne eines jeden Einzelnen zu schärfen.
Das nächste Szenario bei Günter war dann richtig auspowernd als man kämpfend durch die Umkleide und das Treppenhaus sich die Stufen rauf und runter schlagen musste. Gar nicht so einfach, wenn man nicht mehr so viel Platz hat zum Flüchten wie auf der Trainingsmatte.
Als viertes Szenario hat Fritz die Teilnehmer erleben lassen, wie irritiert man durch eine flackernde Taschenlampe im dunklen Raum sein kann, wenn die plötzlich gegen einen gerichtet ist und wie wichtig es dann ist sich in einer fremden Umgebung immer Vorfeld schon mal zu orientieren, bevor man unverhofft in eine Gefahrensituation kommt.
Die vier Szenarien zeigten den anwesenden Teilnehmern auf unterschiedlichste Weise, das neben einem Ju-Jutsu-Technik oder Wettkampftraining auch die mentale und gedankliche Vorbereitung wichtig ist für einen möglichen Ernstfall, der eigentlich immer unverhofft kommt.
Das dieser Teil der „realistischen Selbstverteidigung auf der Straße“ des Ju-Jutsus (der Ursprung unseren modernen Ju-Jutsus) bei uns in Nürnberg weiterhin sehr hochgehalten wird, ist unter anderem auch der Verdienst von zwei herausragenden, verlässlichen Trainern beim Post SV, unserem Fritz und unserem Christoph. Diese sind seit mehreren Jahrzehnten Trainer beim Post SV und erhielten zum Ende des Szenarientraining dann auch eine große Ehrung, ihnen wurde verdient jeweils der 5.DAN Ju-Jutsu verliehen!
Friedrich Klein (aka Fritz), der vor ca. 15 Jahren 4.DAN abgelegt hat, war früher aktiver Wettkämpfer im Ju-Jutsu, vor der Pension Einsatztrainer bei der Polizei, im Verein tätig als Kursleiter und ist aktuell beim Post SV verantwortlich für das sog. „Straßenkampf-Training“, das immer ohne Gi stattfindet und sich auf die wesentlichen Punkte des Ju-Jutsus konzentriert. Wobei Fritz immer besonderen Wert darauf legt, dass er obwohl sein Thema „Straßenkampf“ genannt wird, er keine „Straßenschläger“ ausbildet. Er möchte das man sich wirklich einfach im Ernstfall verteidigen kann und hat dafür auch Konzepte für Senioren, Frauen und Rettungskräfte schon beschult und unterstützt jeden im Verein, der seine Hilfe sucht.
Christoph Lack, legte vor 12 Jahren seinen 4.DAN ab, kümmerte sich lange Zeit um sämtliche Mitglieder im Verein die eine Prüfung ablegen wollen im Kyu oder DAN-Bereich mit seinem enormen Technikwissen als Trainer B und seiner perfektionistischen Leidenschaft im Ju-Jutsu. Gemeinsam mit seinem Trainerkollegen Günter hält Christoph in seinen Trainingseinheiten bis heute immer den Realismus der Straße aufrecht, indem es für die fortgeschrittenen Ju-Jutsukas gerne auch etwas härter (realistischer) zugeht und ebenfalls das Drilltraining immer wieder im Vordergrund steht. Denn nur mit vielen mühseligen Wiederholungen ist das erlernte Ju-Jutsu im Ernstfall auch wirklich abrufbar. Bei Christoph und Günter steht immer die „Kampfkunst“ und weniger der „breitsportliche, gürtelorientierte Kampfsport“ im Trainingsfokus.
Matze Riedel, Vizepräsident des JJVB, überreichte die Urkunden mit einer Laudatio über ihr bisheriges „Ju-Jutsu-Leben“ den sichtlich überraschten Trainern.
Auch Andi, bedankte sich als Abteilungsleiter ebenfalls sehr bei den geehrten Trainern für ihr außerordentliches Engagement im Bereich der SV, dass für das Ju-Jutsu weiterhin eine wichtige Säule darstellt.
Nach der Verleihung gab es noch ein gemütliches Beisammensein um diesen besonderen SV-Abend noch gemütlich ausklingen zu lassen.